Am 17. September 2024 fand im Feuerwehrhaus Bad Überkingen der offizielle Auftakt für das Projekt „Zukunftsfähige Wärmeversorgung“ statt. Die Gemeinde, in Kooperation mit der Energieagentur Landkreis Göppingen, lud interessierte Bürgerinnen und Bürger zu dieser wichtigen Veranstaltung ein.
Bürgermeister Heim begrüßte rund 25 Teilnehmer und betonte die Bedeutung der kommunalen Wärmeplanung für Bad Überkingen. Die Gemeinde hat Fördermittel von Bund und Land erhalten, um die Potenziale der Wärmeversorgung sowie die Nutzung von Abwärme aus dem Thermalbad zu untersuchen. Ziel ist eine zukunftssichere und bezahlbare Wärmeversorgung für alle Bürger.
Timm Engelhardt von der Energieagentur Landkreis Göppingen erläuterte in seiner Präsentation die Notwendigkeit einer kommunalen Wärmeplanung. „Rund 50% der CO2-Emissionen stammen aus dem Heizen und Kühlen von Gebäuden. Die Wärmewende ist entscheidend für die Erreichung europäischer und nationaler Klimaziele“, so Engelhardt. Ab 2028 sind Kommunen verpflichtet, Wärmepläne vorzulegen. Die kommunale Wärmeplanung soll helfen, Potenziale zu erfassen und in Zusammenarbeit mit Energieversorgern sowie anderen Partnern tragfähige Lösungen zu entwickeln und Handlungsstrategien abzuleiten.
Die RES GmbH aus Geislingen wurde mit der Erstellung der Wärmeplanung für Bad Überkingen, Deggingen und Bad Ditzenbach beauftragt, die den Förderantrag im Verbund gestellt haben. Die RES GmbH wird die Öffentlichkeit über die Fortschritte und Ergebnisse informieren.
Martin Schneider von der GP Joule GmbH stellte die Ergebnisse der Potenzialanalyse des Thermalbads vor. Das Unternehmen hat bereits über 72 Kilometer Wärmenetze auf Basis erneuerbarer Energien realisiert. In Bad Überkingen wurde das Abwasser des Thermalbads untersucht, und technische Lösungen zur Nutzung dieser Abwärme zur Beheizung von Gebäuden im Ortskern entwickelt. Schneider berichtete von einem attraktiven Wärmepreis für zukünftige Anschlussnehmer und erkannte weiteres Potenzial für die Erschließung zusätzlicher Ortsbereiche.
Um die exakte Planung des Wärmepreises zu unterstützen, wird das Interesse der Anwohner erfasst. Auch Bürger außerhalb des Ortskerns sind eingeladen, unverbindlich ihr Interesse zu bekunden. Weitere Informationen sind auf der Website der Energieagentur unter www.klimaschutz-goeppingen.de verfügbar.
Darüber hinaus bietet die Energieagentur im Rahmen des KFW-geförderten Projektes „Quartierskonzept Bad Überkingen“ kostenlose Beratungen zu Einsparpotentialen, Heizungstausch, Effizienz bestehender Heizungen und zur Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen an. Das Angebot gilt bis zum 31. März 2025 und Termine können unter der Telefonnummer 07161 6516500 vereinbart werden.
Bürgermeister Heim sieht in diesem Projekt eine große Chance, die Abwärme aus dem Thermalbad sinnvoll zu nutzen und so möglichst vielen Bürgern in Bad Überkingen zugutekommen zu lassen.