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PRESSEMITTEILUNG Forst BW: Pflege- und Fitnesskur für den Wald, nachhaltiger Rohstoff vor der Haustür
Forstbezirk Ulmer Alb PRESSEMITTEILUNG Pflege- und Fitnesskur für den Wald, nachhaltiger Rohstoff vor der Haustür
12.11.2024
Bad Überkingen. Winterzeit ist Hochsaison für viele Arbeiten im Wald bei ForstBW im Forstbezirk Ulmer Alb. Dies gilt auch für die ortsnahen Wälder beim Burghalden- und Autalweg um Bad Überkingen. Im Rahmen der nachhaltigen Bewirtschaftung stehen nun planmäßige Durchforstungen der dortigen Wälder an.
Es gehört zum normalen Jahreslauf im Forst, dass im Winter der Holzeinschlag stattfindet. Geplant wurden diese Holzeinschläge in Rahmen der Forsteinrichtung. Das ist ein Plan, der alle 10 Jahre aufgestellt wird und jeder Baumbestand mit den notwendigen Arbeiten durch Experten in Absprache mit der Revierleitung beplant wird. Die Planung berücksichtigt alle Aspekte der modernen Waldbewirtschaftung, neben der Zukunftsfähigkeit finden auch naturschutzfachliche Aspekte Eingang. Aber auch die Belange der Erholungssuchenden werden beachtet. Durch diese Holzernte- und Waldpflegearbeiten werden die Staatswälder für die Zukunft fit gemacht. Gerade in diesem in mehrfacher Hinsicht sensiblen Gebiet müssen die dortigen Lebensraumtypen aktiv gepflegt und einzelne Baumarten gefördert werden. In Zeiten des Klimawandels bietet die gezielte Holzernte die Möglichkeit die Wälder in gesunde Mischwälder mit Buchen, Eichen und Ahornen umzubauen.
Besonders in den Waldgebieten bei Bad Überkingen am Burghaldenweg wird dies nun geschehen. Es wird durchforstet und erntereife Buchen in den steilen Hanglagen eingeschlagen, aber auch weitere Bäume gefördert werden. Durch das Auflichten des Bestandes wird so die bereits vorhandene Naturverjüngung aus Laubbäumen wie Buche und Ahorn gefördert. Gerade auf die Ahornarten wird im Zuge der Klimaveränderungen gesetzt. Auch können die verbleibenden Bäume noch an Durchmesser zulegen. Ein besonderes Augenmerk wird auf die vom Eschentriebsterben geplagten und vom Absterben bedrohten Eschen gelegt. Gerade im Wegnähe werden diese, vor ihrem Absterben, geerntet und genutzt. Denn den Forstbezirk erreichen immer wieder Meldungen über umgestürzte Eschen und Eschenäste welche die Nutzung der Wege einschränken.
Besonders bei der diesjährigen feuchten Witterung können die Arbeiten eine Belastung für die Waldwege und Rückegassen darstellen. Sie werden matschig und verschmutzt. Das kann in den Augen der Waldbesucher ein Ärgernis sein, da Schuhe und Kleidung etwas in Mitleidenschaft gezogen werden. Aber für den Waldumbau und zur Vorbereitung auf den Klimawandel ist dies für die Wälder jedoch dringend notwendig und unerlässlich.
Es wird auch darauf geachtet, dass ausreichend Restholz, sogenanntes Totholz, noch im Bestand verbleibt. Dies bietet Insekten und Pilzen wieder einen neuen Lebensraum. Natürlich wird auf die in diesen Bereichen vorkommenden Märzenbecher besonders achtgegeben. Durch das zusätzliche Lichtangebot sollen auch die Märzenbecher gefördert werden. ForstBW freut sich in seinen naturnahen Wäldern dieser besonderen Frühlingsknotenblume einen Lebensraum bieten zu können.
Selbstverständlich werden die Wege, nachdem alle Arbeiten abgeschlossen sind und die Holzabfuhr erfolgt ist, wieder hergerichtet. Die Wege sind vorerst provisorisch instandgesetzt und können problemlos begangen werden. So lange bittet der Forstbezirk Ulmer Alb mit seinem Forstrevier Türkheim um Verständnis für Sperrungen und Umleitungen, appelliert diese zu beachten und dankt für die Unterstützung bei der Bewirtschaftung unserer Wälder und den notwendigen Waldumbau!
Über ForstBW Die Anstalt öffentlichen Rechts Forst Baden-Württemberg (ForstBW) arbeitet seit dem 01.01.2020 als eigenständiges Unternehmen. ForstBW trägt die Verantwortung für die Bewirtschaftung von über 324.000 ha Staatswald - das entspricht einem Viertel der Waldfläche Baden-Württembergs- und ist damit der größte Forstbetrieb des Landes. Der Forstbezirk Ulmer Alb bewirtschaftet davon ca. 16.000 ha. ForstBW setzt sich zum Ziel, ökologisch vorbildlich, sozial ausgewogen und ökonomisch erfolgreich zu arbeiten. Im Sinne des Waldes und der Menschen bildet das Prinzip der Nachhaltigkeit die Grundlage unserer Tätigkeit. Dazu tragen landesweit ca. 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei. Die naturnahe und nachhaltige Bewirtschaftung des Staatswaldes durch Forst BadenWürttemberg, AöR ist FSC® C120870 und PEFC zertifiziert. Seit dem 01. Oktober 2020 trägt ForstBW zudem das Gemeinwohl Ökonomie Zertifikat.
Presseansprechpartner: Forstbezirk Ulmer Alb Thomas Herrmann/ Daniel Nägele Forstbezirksleitung thomas.herrmann@forstbw.de / daniel.naegele@forstbw.de Tel.: 0731 29879710 bzw. 0731 29879823